San Giovanni Rotondo ist eine wichtige Stadt auf der Halbinsel Gargano, die auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Die Stadt wurde im Jahre 1095 auf den Ruinen eines Dorfes gegründet, die dort seit dem 4. Jahrhundert stand. Im 16. Jahrhundert ließ der Papst Julius II. in San Giovanni Rotondo einen Kapuzinerkloster errichten. Die Kapuziner haben hier friedlich bis Anfang des 19. Jahrhunderts gelebt, dann wurden sie für kurze Zeit durch Napoleon verbannt, der zu dem Zeitpunkt in fast ganz Italien herrschte. Heute hat die Stadt etwa 26.000 Einwohner und gehört zu der Provinz Apulia. Es ist ein Teil des Gargano-Nationalparks und wird von der Natur umgegeben, die charakteristisch für Süditalien ist. Die hiesige unberührte Natur, die malerischen Buchten und Klippen sind typisch für diese Gegend. San Giovanni Rotondo wird vor allem durch das Kloster Santa Maria delle Grazie berühmt, wo der Franziskanermönch Pater Pio, mit bürgerlichem Namen Francesco Forgione, tätig war. Er wurde im Jahr 2002 heiliggesprochen und zwei Jahre später wurde ihm die Kirche geweiht. Pater Pio lebte 1887 - 1968. In der Stadt San Giovanni Rotondo wirkte er von 1916 bis zu seinem Tod.
Dieser italienische Heilige wird besonders durch seine Wundmale bekannt, mit denen er viele Leute von verschiedenen Krankheiten auf wundersame Weise geheilt hat. Er war ein ausgezeichneter Beichtvater und widmete sich der umfangreiche Korrespondenz. Er ließ hier auch ein Krankenhaus und eine neue Wallfahrtskirche bauen. Die kleine Stadt ist einer der meistbesuchten christlichen Wallfahrtsorte der Welt. Die religiöse Tradition wird durch Stadtfeste gedacht, wie z.B. das Schmücken der Madona Statuen. In San Giovanni Rotondo können die Besucher eine Reihe von wertvollen historischen und neu gebauten Kirchen bewundern. An dem Ort, wo die ursprüngliche Kirche Santa Maria delle Grazie stand, wurde 1956 eine neue Kirche errichtet und es befindet sich hier auch das Grab von Pater Pio.
