Das Herz eines antiken Wassersystems
In der Region Basilikata, in der Matera liegt, sind die Trinkwasservorräte begrenzt. Die Stadt hat daher seit jeher jede verfügbare Quelle genutzt, auch das Regenwasser. Der Palombaro Lungo wurde im 13. Jahrhundert erbaut und später (im 19. Jahrhundert) vergrößert, um die wachsende Bevölkerung zu versorgen. Diese riesige Zisterne wurde direkt in den Kalksteinfelsen gehauen, und ihre Wände wurden mit einem speziellen wasserdichten Putz, dem "Thermol", beschichtet, um das Versickern von Wasser zu verhindern.
Die Architektur der unterirdischen Welt
Das Betreten des Palombaro Lungo ist wie eine Reise in eine andere Dimension. Hier entdecken Sie einen riesigen unterirdischen Raum mit hohen Gewölben, der eher an eine Kathedrale als an ein technisches Gebäude erinnert. Die Zisternen hatten ein Fassungsvermögen von bis zu 5 Millionen Litern Wasser, das über ein ausgeklügeltes System von Kanälen und Aquädukten abgeleitet wurde. Das Wasser wurde streng geschützt und zum Trinken, Kochen und für die grundlegende Hygiene verwendet.
Im 20. Jahrhundert, als Matera mit Armut und der Abwanderung seiner Einwohner zu kämpfen hatte, geriet die Zisterne Palombaro Lungo in Vergessenheit. Erst 1991 wurde sie bei Renovierungsarbeiten auf der Piazza Vittorio Veneto wiederentdeckt. Heute ist die Zisterne vollständig restauriert und kann im Rahmen von Führungen, die die einzigartige Geschichte Materas zeigen, besichtigt werden.
Der Palombaro Lungo ist nicht nur ein Denkmal für die technische Meisterschaft vergangener Generationen, sondern bietet auch die Möglichkeit zu verstehen, wie die Menschen unter schwierigen Bedingungen gelebt und überlebt haben. Ein Besuch in dieser unterirdischen Welt ist ein unvergessliches Erlebnis, das einen Einblick in die Geschichte nicht nur von Matera, sondern der gesamten Menschheit bietet. Wenn Sie einen Besuch in Matera planen, sollten Sie den Palombaro Lungo auf jeden Fall auf Ihre Bucket List setzen.