Nach Italien kam der Kaffee im 16. Jahrhundert, wahrscheinlich dank der Handelswege zwischen Europa und dem Orient. Das erste Kaffeehaus wurde 1645 in Venedig eröffnet. Seitdem ist der Kaffee zu einem festen Bestandteil der italienischen Gesellschaft geworden.
Im 20. Jahrhundert gab es mehrere wichtige Neuerungen, die die moderne italienische Kaffeekultur prägten. Die wichtigste davon war die Erfindung der Kaffeemaschine im Jahr 1901. Der Espresso wurde dank seiner schnellen Zubereitung und seines intensiven Geschmacks schnell zu einem Grundnahrungsmittel des italienischen Kaffees.
Obwohl in Italien kein Kaffee angebaut wird, wird er in großen Mengen importiert und in kleinen Röstereien verarbeitet.
"Eine Tasse echter italienischer Espresso ist dunkelbraun und mit einer hellbraunen, nussigen Crema gekrönt. Er ist sehr weich und hat eine dicke, blasenfreie Konsistenz. Das Aroma ist intensiv mit reinen Noten von Blumen, Früchten, geröstetem Brot und Schokolade. All diese Noten sind schon vor dem ersten Schluck wahrnehmbar, und zwar in Form eines ausgeprägten Aromas, das mehrere Sekunden, manchmal sogar Minuten, anhält So beschreibt das Italienische Nationale Institut für Espresso diese Art von Kaffee.
Die italienische Kaffeekultur ist bekannt für ihre Vielfalt und ihre besonderen Zubereitungsmethoden. Die gängigsten italienischen Kaffeearten sind:
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Espresso: Eine kleine (20-35 ml), starke Tasse Kaffee, die durch Aufgießen von heißem Wasser über fein gemahlenem Kaffee zubereitet wird. Er ist die Grundlage für viele andere Kaffeegetränke.
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Cappuccino: Ein beliebtes Morgengetränk, das aus Espresso, heißer Milch und Milchschaum besteht. Er wird traditionell vor 11 Uhr getrunken.
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Latte: Espresso mit mehr heißer Milch und einer dünnen Schicht Milchschaum. Wird oft in einer größeren Tasse als ein Cappuccino serviert.
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Macchiato: Espresso mit einer kleinen Menge heißer Milch oder Milchschaum. Der Name bedeutet "gezeichnet" oder "gesprenkelt" und bezieht sich auf die kleine Menge Milch, die dem Espresso hinzugefügt wird.
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Caffè Lungo: Espresso mit mehr Wasser, was einen milderen Geschmack ergibt.
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Ristretto: Eine stärkere Variante des Espressos, die mit weniger Wasser zubereitet wird. Er hat einen intensiveren Geschmack und einen höheren Koffeingehalt.
Kaffeetrinken ist in Italien ein gesellschaftliches Ereignis. Kaffeehäuser, so genannte "Bars", sind Orte, an denen man sich trifft, um zu plaudern, die Zeitung zu lesen oder einfach zu entspannen. Italiener trinken Kaffee nur wenige Minuten lang, 2-3 Schlucke. Der morgendliche Besuch eines Cafés auf einen Espresso oder Cappuccino mit einem süßen Croissant gehört für viele Italiener zum Alltag. Dann, zu jeder Tageszeit, trinken sie einen einfachen Espresso - und das reicht bis zum späten Abend.
Wussten Sie das?
- Manchmal ist der Preis des Kaffees, den Sie am Tisch bestellen, höher als der, den Sie am Tresen trinken (vor allem in den alten Bars der Stadt)
- Im Sommer können Sie sich ein köstliches Affogato-Kaffee-Dessert gönnen