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Einer schönen italienischen Legende zufolge sind die letzten drei Tage des Januars (29., 30. und 31.) traditionell als die kältesten Tage des gesamten Winters bekannt. Sie werden Giorni della merla (Tage der Amsel) genannt, weil die Hauptfigur eine tapfere weiße Amsel und ihre Familie ist. Gleichzeitig erfahren wir auch, warum die Amseln jetzt schwarz sind.

Einst war es Ende Januar so kalt, dass sich die weiße Amselfamilie im Schornstein verstecken musste, um nicht zu erfrieren. Erst am 1. Februar kamen sie wieder heraus, ganz schwarz vor Ruß - und diese Farbe haben sie bis heute behalten.

 

Nach einer anderen Geschichte wurde die schöne, reinweiße Amsel dann jedes Jahr vom Januar gequält, der damals nur 28 Tage hatte. Sobald die Amsel aus ihrem Versteck kam, um auf Nahrungssuche zu gehen, schickte der Januar jedes Mal einen Frost- und Schneesturm über sie. In einem Jahr bereitete sich die Amsel darauf vor, indem sie für den ganzen Monat Vorkehrungen traf, um nicht herauskommen zu müssen, und blieb so den ganzen Januar über im Warmen versteckt. Am letzten Januartag kam sie heraus und fing an, fröhlich zu singen, was den Januar so wütend machte, dass er sich drei Tage vom Februar auslieh (er hatte damals noch alle 31 Tage) und eine solche Kälte schickte, dass sich die Amsel im Kamin verstecken musste. Als sie nach drei Tagen wieder herauskam, waren ihre schönen weißen Federn für immer mit Ruß geschwärzt.

 

Und zum Schluss noch eine kleine Vorhersage: Man sagt, wenn diese "Amseltage" kalt sind, wird es ein schöner Frühling werden. Wenn es dagegen warm ist, kommt der Frühling später.