Laubengänge entstanden im Mittelalter, als die Stadt ein Bevölkerungswachstum erlebte und sich die Gebäude zur Straße hin ausdehnten. Ursprünglich wurden sie als Anbauten an Privathäuser errichtet, um mehr Wohnraum zu schaffen.im Jahr 1288 ordnete der Stadtrat von Bologna an, dass alle neuen Gebäude mit Säulengängen versehen werden müssen, um den Fußgängern Komfort und der Öffentlichkeit Schutz zu bieten. Damit wurden Laubengänge zu einem festen Bestandteil der städtischen Infrastruktur.
Laubengänge dienen als überdachte Gehwege, die es den Fußgängern ermöglichen, an Regentagen trockenen Fußes durch die Stadt zu gehen und an heißen Sommertagen Schatten zu spenden. Sie sind auch ein Ort der Begegnung und des gesellschaftlichen Lebens. Viele Geschäfte, Cafés und Restaurants befinden sich unter ihnen. Sie bieten Platz für Märkte und Straßenkünstler.
Die Laubengänge tragen auch zur ästhetischen Harmonie der Stadt bei. Ihre architektonische Vielfalt spiegelt die historische Entwicklung Bolognas wider, mit unterschiedlichen Stilen, die vom Mittelalter bis zum Barock und zur Renaissance reichen.heute gehören sie als wichtiges Beispiel mittelalterlicher Architektur zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Ein typischer Säulengang in Bologna besteht aus einer Reihe von Säulen oder Pfeilern, die eine Deckenstruktur tragen und einen überdachten Raum entlang des Gebäudes bilden. Dieser Raum kann mit verschiedenen architektonischen Elementen wie Bögen, Fresken und Skulpturen verziert sein.
Der längste Portikus der Welt ist der Portikus von San Luca. Er erstreckt sich über 3,5 Kilometer und verbindet das Stadtzentrum mit der Basilika San Luca auf dem Gipfel des Hügels. Die Säulenhalle hat 666 Bögen und ist ein beliebter Ort für Spaziergänge und Pilgerfahrten.
Eine weitere wichtige Säulenhalle in Bologna sind die Portici di Via Zamboni. Sie befinden sich im Universitätsviertel und sind für ihre historische und akademische Atmosphäre bekannt.
Die Säulengänge sind also nicht nur ein praktisches architektonisches Merkmal, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil des kulturellen und sozialen Lebens in Bologna.