Advent in Italien
Der italienische Advent beginnt, wie in anderen katholischen Ländern, vier Sonntage vor Weihnachten und ist eine Zeit der Vorbereitung auf die Ankunft Christi. Neben den traditionellen Adventskalendern und -kränzen, die in vielen Haushalten zu finden sind, ist es in Italien ein typischer Brauch, am so genannten "Advent" teilzunehmen. "Novene', ein neuntägiges Gebet, das am 16. Dezember beginnt und bis zum Heiligen Abend dauert. Viele Italiener besuchen auch besondere Messen und Adventsmärkte, die in Städten und Dörfern sehr beliebt sind. Auf den Märkten gibt es oft Weihnachtsschmuck, traditionelles Kunsthandwerk und gutes Essen.
Der Weihnachtsmann und der Teufel in Italien
In Italien wird am 6. Dezember auch das Fest des Heiligen Nikolaus (San Nicola) gefeiert, der für seine Freundlichkeit und Großzügigkeit bekannt ist. Besonders wichtig ist dieser Tag in Süditalien, vor allem in der Stadt Bari, wo der Heilige Nikolaus der Schutzpatron ist. Der Heilige Nikolaus bringt den Kindern Süßigkeiten und kleine Geschenke, nicht nur am Tag seines Festes, sondern auch am Vorabend, wenn die Kinder ihre Schuhe auf die Fensterbank stellen, um sie zu füllen.
Interessanterweise wird der Weihnachtsmann in einigen italienischen Regionen vom Teufel begleitet. In einigen traditionellen Geschichten und Volksbräuchen wird der Teufel als eine Figur dargestellt, die mit St. Nikolaus kommt und ungehorsame Kinder bestraft.
Weihnachten in Italien
heiligabend und der erste Weihnachtstag sind in Italien Tage, an denen die Familien zusammenkommen und gemeinsam feiern. Das italienische Weihnachtsessen ist ein festlicher Anlass, der je nach Region variiert, aber zu den beliebten Gerichten gehören verschiedene Fischsorten, gebratenes Fleisch und traditionelle Süßigkeiten wie Panettone oder Pandoro. Panettone ist ein traditionelles weihnachtliches Hefegebäck mit Rosinen und kandierten Früchten, das seinen Ursprung in Mailand hat, während Pandoro ein weiches, sternförmiges Vanillegebäck (ähnlich einem Flan) ist, das seinen Ursprung in Verona hat.
Nach dem Abendessen wird in Italien die Mitternachtsmesse zelebriert, einer der wichtigsten Momente des Weihnachtsfestes. In einigen Städten und Dörfern gibt es auch Weihnachtsumzüge oder Theateraufführungen, bei denen die Geburt Jesu nachgestellt wird.
Das Auspacken der Geschenke am Heiligabend ist nicht überall in Italien gleich. Es hängt stark von den Familientraditionen und auch von der Region ab. In einigen Familien öffnen die Kinder ihre Geschenke am Heiligabend (Vigilia di Natale), normalerweise nach dem festlichen Abendessen. Die Geschenke werden oft vom Weihnachtsmann (Gesù Bambino) oder vom Weihnachtsmann (Babbo Natale) gebracht, der vor allem in den letzten Jahrzehnten zu einer beliebten Figur geworden ist.
In traditionelleren italienischen Familien warten die Kinder jedoch bis zum Morgen des 25. Dezember, dem Weihnachtstag (Natale), um ihre Geschenke zu öffnen. Dieser Brauch gilt als symbolisch, da er an die Übergabe des Jesuskindes an die Menschheit erinnert. Der Morgen des 25. Dezembers ist daher voller Freude und Vorfreude, denn die Kinder stehen früh auf, um die Geschenke unter dem Baum zu finden.
In einigen Regionen, vor allem im Süden Italiens oder in Gegenden, in denen die Tradition der Heiligen Drei Könige (Epiphanie) stark ausgeprägt ist, werden die Geschenke erst am 6. Januar gebracht. Die Geschenke werden an diesem Tag entweder von den Heiligen Drei Königen selbst oder von Befana gebracht.
26. dezember - Fest des Heiligen Stephanus
Die Weihnachtsfeierlichkeiten gehen am 26. Dezember weiter, wenn in Italien das Fest des Heiligen Stephanus (Il giorno di Santo Stefano) gefeiert wird. Dieser Tag wird oft zur Entspannung genutzt, um Freunde und Familie zu besuchen und gemeinsam zu Mittag zu essen. In einigen Regionen, wie zum Beispiel im Trentino, ist dieser Tag mit öffentlichen Feiern, Konzerten oder traditionellen Märkten verbunden.
Vorbereitungen für das Neujahrsfest
Die Neujahrsfeiern(Capodanno) sind in Italien spektakulär. Während es im Süden des Landes üblich ist, diesen Tag am Strand oder in der Natur zu verbringen, werden im Norden Silvesterpartys und Feuerwerke veranstaltet. Ein interessanter Brauch ist, dass in einigen italienischen Regionen am Neujahrstag rote Unterwäsche getragen wird, die Glück bringen soll.
6. januar - Heilige Drei Könige und Befana
In Italien endet die Weihnachtszeit am 6. Januar mit dem Fest der Heiligen Drei Könige (Epiphanie). Dieser Tag ist in Italien sehr wichtig und wird mit der traditionellen Bescherung der Kinder in Verbindung gebracht. In einigen Regionen finden an diesem Tag Feiern und Umzüge statt. Am meisten freuen sich die Kinder jedoch über Befana.